10. März 2012

Osteopathie in der Orthopädie - nur ein Trend ?

Immer wieder werde ich in den Sprechstunden nach meiner Meinung zur Osteopathie befragt und viele Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates und chronischen Schmerzen schwören auf diese Behandlungsform.
Lange Zeit konnte ich selber mir so gar nichts unter Osteopathie vorstellen und setzte es irgendwie automatisch mit der Chirotherapie gleich. Außerdem kam ich bisher nicht in das Erlebnis einer osteopathischen Behandlung!
In dem Zuge freute ich mich über einen Übersichtsartikel im neuen "Orthopäden" von Dr. Tempelhof, aus dem ich kurz die wichtigsten Informationen zu diesem Thema zusammentragen möchte.
Das Konzept der Osteopathie stammt von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still, der 1828 in Virginia, USA geboren wurde. Der Name Osteopathie (Leiden durch Knochen oder Leiden der Knochen) deutet auf die Tradition der "Knocheneinrenker" hin, wovon er sich jedoch deutlich durch die Wertschätzung der Weichteile unterscheidet. Still war der Meinung, dass nicht die Fehlstellung der Knochen Schmerzen verursachte, sondern die durch den Knochen komprimierten Weichteilstrukturen, sprich Faszien und neurovaskuläre Strukturen. Durch subtile Palpationsfähigkeiten konnte Still Dysfunktionen erkennen, lösen und beseitigen.
Eine eindeutige Wirksamkeit konnte bisher in Studien nicht erwiesen werden, da es zu manuellen Therapien kaum evidenzbasierte Studien gibt. Die Einschätzung von Gewebe und Strukturen ist hochgradig subjektiv und sehr vom Behandler abhängig. Mit einer Vielzahl von osteopathischen Techniken, die über Druck, Gewebelockerung und Entspannung arbeiten, wird vor allem Schmerzbildern am Bewegungsapparat entgegengewirkt. Aber auch Störungen der inneren Organe sollen damit behandelt werden können.
In diesem Zuge ist interessant, daß als Arzt eine osteopathische Ausbildung erst nach abgeschlossener Weiterbildung in manueller Medizin möglich ist.
Da ich bisher keine Erfahrungswerte zur Osteopathie habe, kann ich mir jedoch durchaus die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode vorstellen, da viele Schmerzen und Störungen sich schulmedizinisch oft nur schlecht erklären lassen und ich oft dankbar für die Wirksamkeit alternativer Therapieverfahren bin.

Ein schönes Wochenende wünscht
Yvonne Ebel

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