8. Februar 2012

Osteoporose - eine reine Alterserscheinung?

Die Osteoporose, also die erhöhte Knochenbrüchigkeit, gilt meist immer noch als reine Frauensache und Alterserscheinung, da Frauen nach den Wechseljahren und auch ältere Menschen durch hormonelle und genetische Einflüsse meist häufiger davon betroffen sind.
In meinen Sprechstunden musste ich jedoch feststellen, daß immer mehr Männer und jüngere Patienten unter 60 Jahren ebenfalls unter Osteoporose leiden und wegen Wirbelkörperbrüchen oder starken Rückenschmerzen in die Klinik gebracht werden.
In diesem Zuge bin ich auf einen interessanten Artikel des Medizintechnikers Hans Schießl in der neuen "Zeitschrift für die orthopädische und unfallchirurgische Praxis" gestossen, der dieses Thema mal unter einem ganz anderen, nämlich eher biomechanischen Aspekt beleuchtet.
Die Osteoporose ist nicht nur eine systemische Erkrankung des Skeletts, sondern die Osteoporose korreliert ganz erheblich mit der Muskelkraft. Im Alter wird durch die meist zu beobachtende Immobilisation und Einschränkung der Beweglichkeit die Muskelkraft weniger, was enormen Einfluß auf die Knochenfestigkeit hat. Knochenmasse wird durch den fehlenden Reiz durch die Muskulatur abgbaut und durch eine beispielsweise 3-monatige Bettruhe wurden in Studien bis zu 6% Verluste an Knochenmasse nachgewiesen. Dieses Phänomen hat man schon bei Querschnittpatienten beobachten können, die im Vergleich zum normalen Gesunden eine über 70% reduzierte Knochendichte aufweisen.
Demnach besteht eine enge Korrelation zwischen Muskel und Knochenmasse und man sollte älteren Leuten nicht nur einen Spaziergang im Freien und gesunde Ernährung empfehlen, sondern ruhig auch mal den Besuch in der "Muckibude", sprich Krafttraining nahe legen. Nur durch eine kräftige Muskulatur kann die Knochenmasse erhalten und somit auch das Sturzrisiko langfristig minimiert werden.
Eine entspannte Restwoche wünscht
Yvonne

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