3. Oktober 2012

Hautkrebs - ein Memorandum nicht nur für Orthopäden!

Der Sommer neigt sich nun langsam aber sicher dem Ende zu und im Moment erleben wir gerade ein paar sehr schöne Spätsommertage mit viel Sonne, vor allem bei uns im Schwabenland. Die Tage telefonierte ich mit Beate und wir kamen auf das Thema Hautkrebs zu sprechen, da in ihrem Freundeskreis ein Fall mit der Notwendigkeit der Lymphknotenentfernung aufgetreten war und die Schwere der Erkrankung bisher noch nicht ganz klar ist.
Wir Orthopäden haben natürlich nicht primär mit dieser Erkrankung zu tun, doch wir untersuchen viele Patienten und haben demnach oft nackte Haut von Rumpf und Extremitäten vor Augen. So sollten wir die Patienten auf verdächtige Male, Leberflecken oder Nävi (gutartige Veränderungen der Haut) hinweisen und uns nochmal folgende Fakten ins Gedächtnis rufen:

Das Maligne Melanom, oder auch schwarzer Hautkrebs genannt, ist ein bösartiger Tumor, der von den Pigmentzellen (Melanozyten) ausgeht. Er ist die häufigste tödlich verlaufende Hautkrankheit und die Zahl der Neuerkrankungen ist weltweit immer noch trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen stark steigend! Ein heller Hauttyp und zahlreiche Sonnenbrände in der Kindheit zählen unter anderen immer noch zu den Risikofaktoren!
Jeder Verdacht sollte natürlich schnellstmöglich durch einen Hautarzt abgeklärt werden. Eine  Beurteilung der verdächtigen Leberflecken und Male kann jedoch relativ einfach anhand der ABCDE-Regel erfolgen. Treffen zwei der fünf Punkte zu wird vorsorglich zur Entfernung des Flecks geraten:

A wie Asymetrie: der Fleck ist nicht symetrisch, also nicht rund oder oval
B wie Begrenzung: der Fleck ist unregelmässig und unscharf begrenzt
C wie Color (Farbe): der Fleck ist unregelmässig pigmentiert und weist mehrere Farben auf
D wie Durchmesser: der Fleck hat einen Durchmesser von mehr als 5 mm
E wie Erhabenheit/Entwicklung: der Fleck ist neu und in kurzer Zeit auf sonst flachem Grund entstanden

Es werden mehrere Subtypen des malignen Melanoms unterschieden, die alle eine unterschiedliche Prognose haben. In der Regel verbietet es sich, nur eine Biopsie aus dem verdächtigen Areal zu entnehmen wegen der starken Neigung zur Metastasierung (Streuung der Tumorzellen). Die Veränderung muss vollständig mit einem Sicherheitsabstand entfernt werden.
Die Prognose hängt hier stark vom Stadium ab und daher ist die frühzeitige Erkennung und Sichtung verdächtiger Areale essentiell.

Demnach empfehle ich jedem mal eine eingehende Musterung seiner Partnerin oder seines Partners, natürlich entkleidet...vielleicht gleich nach dem Lesen dieses Beitrages.......

Eine entspannte Restwoche wünscht
Yvonne
Oberflächlich spreitendes Melanom (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft)



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