5. Mai 2012

Vom Süddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenkongress

Am letzten Wochenende habe ich mich mit etwas Lampenfieber und einem gut vorbereiteten Vortrag nach Baden-Baden aufgemacht. Fachlich gehört dieser Kongress keinesfalls zu meinem jährlichen Pflichtprogramm als Kinderorthopädin, da das Programm in der Regel "erwachsenenorthopädisch" ausgerichtet ist. Außerhalb dieser fachlichen Themen gab es in diesem Jahr eine Sitzung zum brandaktuellen Thema "Neue Medien", in der ich einen Vortrag über soziale Netzwerke und deren Bezug zu unserem Beruf halten durfte. Ich war sehr gespannt, welchen Zuspruch dieses für uns Mediziner doch ungewöhnliche Thema bei diesem Kongress wohl finden würde, hatte ich bisher doch den Eindruck, dass wir Ärzte dem Web 2.0 eher zurückhaltend und zögerlich gegenübertreten. Der Raum war im Nu gefüllt. Neben meinem Thema gab es Vorträge zu ärztlichen Netzwerken und orthopädisch/unfallchirurgischen Apps für Smartphones, allesamt gelungen. Der Diskussion im Anschluß fehlte es zwar noch etwas an Lebendigkeit, die Inhalte wurden jedoch sehr positiv von den überwiegend älteren meist niedergelassenen Orthopäden aufgenommen. 
Ich freue mich, dass das Thema Neue Medien uns Ärzte nun endlich gefunden hat, nachdem es in vielen Wirtschaftszweigen schon jahrelang in aller Munde ist. Trotzdem gibt es noch unter uns viele Zweifler und skeptische Beobachter! Vielleicht liegt ein solches Verhalten jedoch auch in der Natur unseres Berufes, der uns neue Trends, mit denen wir permanent konfrontiert werden und die auch oft genauso schnell wieder verschwinden,  nur allzu kritisch hinterfragen lässt!
Mein zweites Highlight in Baden-Baden war, Astrid Bühren kennenlernen zu dürfen. Ihr Name taucht regelmässig in der Berufspolitik auf, insbesondere dann, wenn es um Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht, Themen, für die sie sich seit Jahrzehnten engagiert. Frau Dr. Bühren ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und war im Vorstand der Bundesärztekammer sowie als Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes tätig. Astrid Bühren ist ebenfalls Mitherausgeberin der neuen Thieme-Zeitschrift XX, die wir euch vorgestellt haben. In der Mittagspause während des Stryker-Lunches erkannte ich Frau Bühren an meinem Nachbartisch, nahm meinen Mut zusammen und sprach sie an. Trotz meines Überfalls beim Mittagessen entwickelte sich ein sehr angenehmes und persönliches Gespräch über Privates, Beruf und Familie. Frau Bühren bleibt mir als eine sehr kluge, warmherzige und mutige Frau mit einem beeindruckenden Lebenslauf in Erinnerung.
Wenige Stunden später trat ich mit vielen neuen Ideen und Eindrücken meinen Heimweg an. Eine Fortsetzung folgt in Berlin 2012, zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie...

Eure Beate


                                                        (Quelle: Tourist-Information, Baden-Baden)

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