10. Mai 2012

Schwanger und Fliegen, ein Widerspruch?

Aufgrund meiner derzeit eigenen Schwangerschaft und einer schon ein paar Wochen zurückliegenden Flugreise u.a. nach Teneriffa, wurde ich im Familien- und Bekanntenkreis mehrfach nach den Risiken und Bedenken eines Fluges während der Schwangerschaft gefragt. Im ersten Moment fiel mir dazu lediglich das erhöhte Thromboserisiko für die Mutter ein, ob aber auch das Kind einen Schaden davon nehmen würde, hatte ich mir bislang nicht überlegt und der Gedanke kam mir erst durch leicht panisch reagierende Großeltern in den Sinn.
Richtet man sich mit der Frage an die Fluggesellschaften selber, so werden Schwangere bis zur 34. oder 36. Schwangerschaftswoche bedenkenlos mitgenommen. Danach ist in der Regel ein ärztliches Attest notwendig. Hierbei steht der Gedanke im Vordergrund, Geburten an Bord und die damit verbundenen möglichen Risiken zu vermeiden.
Stellt man die Frage Radiologen und Gynäkologen, so sind prinzipiell während der kompletten Dauer einer Schwangerschaft folgende 3 Aspekte entscheidend: der geringere Sauerstoffgehalt der Atemluft in Höhe, das lange Sitzen mit der Gefahr der Thrombose (Blutgerinnsel) und die kosmische Strahlenbelastung.
Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist das Thema Sauerstoff zu vernachlässigen, da in Studien keine nachteiligen Wirkungen festgestellt werden konnten. Der Sauerstoffgehalt ist während eines Fluges für den Embryo konstant.
Während eines Fluges besteht für eine Schwangere durch Veränderungen des Gerinnungssystems (auch abhängig von der Flugdauer) ein mittleres Thromboserisiko. Abhängig vom Stadium der Schwangerschaft werden Thrombosestrümpfe, viel Umherlaufen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfohlen.
Der dritte Aspekt, die kosmische Strahlenbelastung oder auch Höhenstrahlung, ist sicher der umstrittenste. Prinzipiell ist die Strahlendosis von Flughöhe und Flugroute abhängig, aber auch von der Strahlenart und dem Stadium der Schwangerschaft. Experten können hier keine generelle Empfehlung geben und raten bei einer intakten Schwangerschaft zum Abwägen des individuellen Nutzens einer Flugreise. Die Strahlung in der Gebärmutter sei aber zufällig und meist nicht sicher errechenbar, daher relativiere sich das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Zusammenfassend ist sicher zu sagen, daß bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft nichts gegen eine Flugreise spricht. Langstreckenflüge sind sicher gegen Ende der Schwangerschaft weniger zu empfehlen, wobei hier der betreuende Facharzt sicher der primäre Ansprechpartner ist und keine Bedenken äussern sollte. Risikoschwangerschaften sind sicher individuell zu bewerten und müssen bei einem Flug das okay vom Facharzt bekommen!
Ich hatte während meiner bisherigen Flugreisen immer Thrombosestrümpfe der Klasse 2 an und erntete durchweg verständnisvolle Blicke der anderen Passagiere bei meinen mehrfachen Gängen durch das Flugzeug.
Das spürbare Strampeln meines Kindes im Bauch vermittelte mir stets ein beruhigendes Gefühl.

Eine schöne Restwoche wünscht
Yvonne

2 Kommentare:

  1. fliegen fliegen fliegen ;o) wir sind auch geflogen, wo ich mit nick schwanger war... da war ich schon im 6.monat. mir ging es während des gesamten fluges supi und ich denke nick auch. schaden haben wir beide nicht davon getragen. und ich weiß auch von einer kollegin die bis zum 6.monat geflogen ist... und ihrem baby geht es auch supi. die amerikanischen flugbegleiter fliegen fast bis zum ende der ss bzw. bis zum mutterschutz.

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  2. Und Anika muß es wissen, sie ist Stewardess!

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