25. November 2011

Impfempfehlungen für Deutschland

Das Thema Impfen ist immer brisant und hochemotional, insbesondere bei Kindern. Obwohl ich mich als Orthopädin mit diesem Thema nicht perfekt auskenne, es mit einem kleinen Kind nun aber doch sollte, werde ich oft gefragt, was denn nun zu tun sei. Und musste die Erfahrung machen, dass sich über Impfungen schlimme Vorurteile breit gemacht haben, da jeder jemanden zu kennen scheint, der negative Impferfahrungen oder Impfschäden erlitten hat. Ich bin prinzipiell ein Impfbefürworter, stehe neuartigen Impfungen (wie der gegen die Schweinegrippe) allerdings auch kritisch gegenüber, da bei diesen einfach wertvolle Langzeiterfahrungen fehlen.
Aus meinem Klinikalltag mit Kindern ist mir aufgefallen, dass die Deutschen zunehmend skeptisch gegenüber Impfungen werden und sich dies insbesondere am Impfstatus ihrer Kinder bemerkbar macht. Sehr nachdenklich gemacht hat mich deshalb die Zahl 1605. So viele Masernfälle hat das Robert-Koch-Institut 2011 bisher registriert, jetzt schon mehr als doppelt so viele wie im letzten Jahr! Diese Zahl ist  ein Ausdruck der deutschen Impfmüdigkeit, die nämlich auch dazu führt, dass prinzipiell ausrottbare Infektionskrankheiten mit potentiell schweren Komplikationen, wie eben Masern, wieder verstärkt auftreten.
Hier also die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut, denen ich folgen werde:
Ab der 8. Woche soll gegen Diphterie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenzae Typ B, Hepatits B, Poliomyelitits (Kinderlähmung) und Pneumokokken geimpft werden. Ab dem 2. Lebensjahr folgen Masern, Mumps, Röteln, Varizellen (Windpocken) und Meningokokken der Gruppe C. Im Kindes- und Jugendalter sollen dann Impfungen aufgefrischt und Impflücken geschlossen werden. 12- bis 17-Jährige Mädchen werden gegen Humane Papillomaviren geimpft. Bei Erwachsenen wird empfohlen, die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie sowie einmalig gegen Pertussis (Keuchhusten) aufzufrischen. Ab dem 60. Lebensjahr sollte gegen Pneumokokken und Influenza (Grippe) geimpft werden.
Die Impfung gegen Rotaviren (Durchfallerreger) bei Säuglingen wird positiv bewertet aber nicht empfohlen.

Eure Beate

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