23. September 2011

Burn Out - aktueller denn je!

Die Tage las ich wieder mal einen Artikel zum Thema "Burn Out" und wollte schon weiterblättern, weil über dieses Thema bereits in der Vergangenheit ausführlich diskutiert wurde, vor allem in Bezug auf Menschen in sozialen Berufen. Immer wieder fällt dieses Wort und neulich erzählte mir eine Kollegin, daß in ihrer Klinik eine Kollegin ihre Arbeit erstmal nicht weiter wegen dieser Diagnose ausüben konnte.

Interessant zu dem Thema ist, daß in den ICD-10-Leitlinien "Burn Out" nicht als Krankheit oder Diagnose klassifiziert ist, sondern über andere Diagnosen wie Depression oder Anpassungstörung das Krankheitsbild beschrieben werden muss, um es von den Kassen anerkannt zu bekommen. Eigentlich unmöglich, wenn man bedenkt, was die einmalige Diagnose Depression in einem Arztbrief für eine Konsequenz für die betroffene Person haben kann!

Der Begriff "Burn Out" wurde 1974 von dem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger geprägt. Die Kernsymptome sind dauernde emotionale Erschöpfung, subjektiv empfundener Leistungsabfall und Dehumanisierung. Das bedeutet, daß der Betroffene eine negative bis aggressive Einstellung zu seinen Mitmenschen entwickelt, insbesondere Kunden, Mitarbeiter und Kollegen. Der Unterschied zu Depression ist, daß Angst und Wut überwiegen, wogegen bei der Depression Trauer und Melancholie im Vordergrund stehen. Oftmals sind bereits die Wege für ein "Burn Out" in der Kindheit gelegt worden. Wir alle kennen diese "inneren zwanghaften Antreiber" wie: Sei Perfekt! Streng Dich an! Beeil Dich! Schaff endlich was!.

Wenn wir ehrlich zu uns sind, werden wir Symptome des "Burn Out" immer wieder an uns selber erkennen. Wichtig finde ich ist, es rechtzeitig zu erkennen und dementsprechend eine kurze Auszeit zu nehmen. Da kann ein freier Tag mit Ausschlafen schon ganze Arbeit leisten. Wichtig ist auch, Ziele außerhalb des Berufes anzusteuern, die Spaß machen. Und wenn gar nichts mehr hilft, muß einfach der Plan B für die Berufskarriere her, der ohne Zeitdruck vorbereitet werden sollte.
Einfacher gesagt, als getan, aber kein Job der Welt ist es Wert, daß man sich für ihn völlig aufreibt!

Ein entspanntes Wochenende!
Yvonne Ebel

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