30. Mai 2013

Neues Internetportal: Jobsharing für Ärzte

Meine Elternzeit rast so langsam aber sicher mit grossen Schritten ihrem Ende zu und nachdem mein Sohn Ende Juli ein Jahr alt wird (unglaublich!), werde auch ich bald eine erstmal in Teilzeit arbeitende Mama sein.

In diesem Zuge ist mir durch das Deutsche Ärzteblatt ein neues Internetportal aufgefallen, welches Ärztinnen und Ärzten jeglichen Ausbildungs- und Weiterbildungsstandes die Möglichkeit bieten möchte, einen beruflichen Partner zu finden, mit dem eine Vollzeitstelle geteilt werden kann (www.arztinteilzeit.de).
Über die Homepage können nach der Online-Anmeldung Gesuche in der jeweiligen PLZ-Region gelesen, als auch eigene Gesuche aufgegeben werden. Die Vorteile des Jobsharing, so die beiden Betreiber, welche selber Ärzte sind, liegen in der höheren Flexibilität für die Ärzte, als auch in der besseren Planbarkeit der Ärzteteams in den Kliniken. Arbeitswochen könnten so sinnvoll aufgeteilt werden und auch die Dienstverteilung sei insgesamt planbarer.
Dem Modus der Arbeitsteilung sind demnach keine Grenzen gesetzt und so kann beispielsweise eine Arbeitswoche durch eine telefonische Übergabe in der Wochenmitte äusserst effektiv gestaltet werden.
Interessante und wichtige Fragen zum Thema Jobsharing werden auf der Homepage unter FAQ zusammengefasst.

Ich finde dieses Portal äusserst sinnvoll und finde es gut zu wissen, daß es eine Plattform gibt, wo Teilzeitstellen gefunden und vermittelt werden können.

Einen schönen Brückentag :-)!
Yvonne

14. April 2013

Als berufstätige Mutter

Nun ist es schon mehr als ein Jahr her, seitdem ich in einen neuen Lebensabschnitt getreten bin, nämlich ins Dasein einer berufstätigen Mutter. Nach einem Jahr Elternzeit habe ich mich sehr gefreut, wieder in meinen Beruf zurückzukehren, neue Stelle, neue Position, neue Aufgaben, neue Herausforderungen. Berufstätige Mütter hatte ich bis dahin als solche nie wahrgenommen und vertrat die naive Auffassung, dass sich das alles schon von selbst regeln würde, schließlich habe ich ja gerade ein Jahr einen Säugling groß gezogen.
Als größte Herausforderung dieses nun sehr intensiven neuen Lebens erwies sich natürlich mein kleiner damals gerade einjähriger Junge. Was tun, wenn er morgens weder leise und liebevoll noch lauter und energischer wach zu kriegen ist, das Tragen sämtlicher Klamotten lautstark verweigert, das Spielzeug gerade um 6.30 Uhr neu entdecken muss, fertig angezogen - die Haustür steht schon offen - noch eben sein Geschäft in die Windel erledigt und sich zu guter letzt wie eine Schlange aus dem Autositz windet, in den ich ihn schon fast mit Gewalt wieder zurückbefördern muss. Ich fahre jeden Tag zu spät los und versuche durch halsbrecherische Raserei vorbei am Wild in Wald und Feld die verlorenen Minuten während der nächsten 25 Kilometer wieder aufzuholen. Meistens gelingt es mir, so dass ich noch einige Minuten habe, um den Sohnemann angemessen im Kindergarten zu verabschieden.
Die Stunden in der Klinik verfliegen rasend schnell, es ist wohltuend, sich auf eine Sache länger als 5 Minuten konzentrieren zu dürfen, beim kleinsten unerwarteten Geräusch nicht aufspringen zu müssen, mal ohne 10 kg Gewicht auf dem Arm den Raum zu wechseln und sich nur um die Füllung des eigenen hungrigen Magens kümmern zu müssen. In urlaubsgleicher Geschwindigkeit vergehen diese Arbeitsstunden jeden Tag. Die Nachmittage sind geradezu entspannt, lassen sich doch keinerlei Arbeiten, die über das Befüllen einer Waschmaschine hinaus gehen in Anwesenheit eines Kleinkindes erledigen, ohne die Gesundheit, manchmal auch das Leben desselben aufs Spiel zu setzen oder die eigenen Ohren mit lautstarker Gegenwehr malträtieren zu lassen. Wenn der kleine Racker dann am Abend im Bett liegt, fahre ich gewöhnlich zu Hochtouren auf, um Nahrungszufuhr, gefüllte Kleiderschränke und eine gewisse Ordnung in allen Räumen sicherzustellen, Kontakte jetzt vorzugsweise telefonisch zu pflegen und auch hin und wieder für meine berufliche Weiterbildung aus Büchern und Zeitschriften zu sorgen. Mit etwas Glück bleibt die ohnehin schon kurze Nachtruhe ungestört und am nächsten Morgen habe ich genau von 5 bis 6 Uhr Zeit, meine Gedanken im Badezimmer ungestört schweifen zu lassen, bis der alltägliche Wahnsinn wieder beginnt.
Ich habe in diesem Jahr gelernt, mich besser zu organisieren, zu delegieren, Prioritäten zu setzen, spontaner und gelassener zu werden, es muss einige Jahrzehnte her sein, einen so intensiven Lernprozess durchgestanden zu haben.
Und trotzdem - wie tief die Augenringe auch sind, wie oft am Tag der kleine Mund an meiner Bluse oder Jacke abgewischt wird, und auch nach der fünften Erkältung in 3 Monaten steht für mich fest: Das Leben mit Kindern ist einfach WUNDERBAR!

Eure Beate

27. Februar 2013

Uupsa - Papier zum Verlieben!

Als zuhause sitzende Mutter eines kleinen Babys hat man natürlich den ganzen Tag Zeit, sich durch sämtliche Blogs, Online-Shops und interessante Homepages zu wälzen.........;-).........wenn Ihr wüsstet........!
Bei der Planung und Vorbereitung der Taufe meines Sohnes stieß ich mehr per Zufall auf die Online-Papeterie Uupsa von Yvonne und Marion Borchert. Die beiden kreieren individuelle Karten und Drucksachen für jeden Anlaß und geben in ihrem gleichnamigen Blog Inspirationen vornehmlich zum Thema Hochzeit. Aber auch zu Themen wie Feste oder Dekorationen wird regelmässig mit tollen Fotos geschrieben. Yvonne hat ganz liebevolle Taufeinladungen für meinen Mathéo gestaltet und stellte spontan meine Karten auf ihrem Blog am 22. Februar vor (www.uupsa.de).



Ich kann nur jedem, der ein Fest plant und Einladungen benötigt, die absolut unkomplizierte und tolle Zusammenarbeit mit Uupsa empfehlen!

Ein entspannte Restwoche wünscht
Yvonne

25. Februar 2013

Mentoring - ein Blick über den Tellerrand!

Ich bin schon seit längerer Zeit begeisterte Leserin des "Manager Magazin", vor allem, weil hier brandaktuelle Themen aus Wirtschaft und Politik zu finden sind, mal ganz fernab der Medizin und anderen berufspolitischen Themen, die uns als Ärzte in erster Linie interessieren. Auffallend ist auch, daß immer mehr Artikel über erfolgreiche Frauen zu finden sind, wie zuletzt in der neuesten Ausgabe 3/2013 über die Yahoo-Frontfrau Marissa Mayer, die den Chefposten dieses Konzerns antrat, als sie gerade schwanger war.

Der für mich jedoch spannendste Artikel handelt von der Goodbeans-Geschäftsführerin Verena Delius, die im Rahmen eines Nachwuchswettbewerbs von McKinsey ein Mentoring durch ein Mitglied der Jury gewonnen hatte (Artikel "Lichtjahre voraus" 3/2013). Mentoring bedeutet die Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentor/in), die ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an eine unerfahrene Person (Mentee) weitergibt. Verena Delius, die selbst zuvor in der Finanzbranche und dann in der Internetbranche gearbeitet hat, hatte das Glück, den Vorstandschef von Bayer als Mentor zu bekommen. Sie traf demnach auf eine Persönlichkeit, die in einer komplett anderen Branche arbeitete wie sie selber und einen grossen Erfahrungsschatz vorweisen konnte. So ergab sich für beide Seiten eine echte Win-Win-Situation, wo Betrachtungen und Meinungen aus einer anderen Perspektive kennengelernt werden konnten.

Hier einmal kurz die wichtigsten Fakten zum Mentoring aus dem Artikel:
  • Der Wille und die Bereitschaft zum Mentoring ist die absolute Voraussetzung, nur so kann Vetrauen entstehen
  • Die Ziele des Mentoring müssen zu Beginn klar definiert sein
  • Der Menor darf kein direkter Vorgesetzter sein und zwischen den Partnern sollten mindestens zwei Hierarchieebenen liegen
  • Der Mentor sollte über eine entsprechende Berufserfahrung verfügen
  • Der Mentor ist ein Vorbild und fördert und unterstützt Menschen in ihren Karrieren und Lebenssituationen, die ihr Leistungspotential voll ausschöpfen wollen
An dieser Stelle darf sich nun jeder selber mal Gedanken machen, wen er denn gerne als Mentor hätte..........ich hätte da so einige Favoriten!

Eine gute Woche wünscht
Yvonne

22. Januar 2013

Ein Abend zum Greifen nach den Sternen...und jetzt schlägts 2013!

Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe Freundinnen und Freunde,

ich möchte den ersten Blogbeitrag des Jahres 2013 nutzen, um allen ein glückliches, erfolgreiches und gesundes Neues Jahr zu wünschen. Dieser erste Monat im Neuen Jahr ist schon wieder fast vorbei und eigentlich wollten Beate und ich uns zu einem Kurzurlaub mit unseren Kindern und zum Updaten unseres Blogs im Allgäu treffen......doch Erkältung, Bronchitis und Co. haben uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht!

Doch das Zuhausebleiben hatte zumindest für mich etwas Positives, da ich gestern abend ganz spontan zum Vortrag "Greif nach den Sternen" mit Sabine Asgodom in die Göppinger Stadthalle gefahren bin.

Sabine Asgodom ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Vortragsrednerinnen und Management-Trainerinnen im deutschsprachigen Raum. Sie coacht Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Showbizz und hat zahlreiche Bücher zum Thema Coaching, Selbst-PR und Motivation verfasst. Da ich ein grosser Fan ihrer Bücher und schon längere Zeit auf Xing mit ihr befreundet bin, war ich sehr gespannt, Sie einmal live zu erleben.

Da ich zwar den Inhalt ihres Vortrages schon teilweise aus ihren Büchern kannte, so war ich doch von ihrer Vortragsweise und unglaublichen Energie total begeistert. Sie ist einfach eine begnadete Rednerin und Entertainerin und ich möchte an dieser Stelle einmal kurz die wichtigsten Impulse aus ihrem Vortrag quasi als "Jahresauftaktmotivation" zusammenfassen:
  • Sei Stolz!: Oft wird Stolz mit Arroganz oder Eitelkeit verwechselt. Stolz ist jedoch ein Zeichen von Stärke und wir können ruhig auf das stolz sein, was wir bisher in unserem Leben erreicht haben.
  • Erinnere Dich an Deine Ziele!: es ist immer wieder gut, einen Ziel-Check-up zu machen und sich auch mit seinen Träumen auseinanderzusetzen. Besonders Frauen sollten ab und an auch mal strategisch denken und rein zielorientiert die nächsten Schritte planen.
  • Such Dir Unterstützung!: Einzelkämpfer zu sein ist verdammt schwer und man kann definitiv nicht alles selber machen und können. Nur mit Verbündeten, Unterstützern und Mitspielern sind grosse Ziele langfristig erreichbar.
  • Sei kreativ!: Sätze wie:" das haben wir schon immer so gemacht" sind der Tod jeder Entwicklung. Kreativität muß jedoch mit Aktion verbunden werden. Nur diese Kombination kann langfristig Erfolg bringen.
  • Liebe was Du tust und tue das, was du liebst!: Wir sollten uns immer wieder fragen, ob wir wircklich das lieben, was wir jeden Tag tun, sei es beruflich oder privat.
Dies sind nur einige wenige Impulse aus dem Vortrag. Im gleichnamigen Buch (Goldmann-Verlag) aber auch in ihren anderen Büchern gibt sie auf humorvolle und motivierende Art und Weise Ratschläge für Beruf und Privatleben und regt durch Checklisten und praktische Übungen immer wieder zur Mitarbeit und zum Nachdenken an. Besonders inspirierend sind die Beispiele aus ihrem eigenen Leben, wo man sich teilweise oft selber wiedererkennt!

Sabine Asgodom


In diesem Sinne wünsche ich eine erfolgreiche Restwoche
Yvonne

17. Dezember 2012

"Fit-fürs-Leben"

Die Sporthochschule Köln hat eine interessante und gleichzeitig beängstigende Studie veröffentlicht, die sich mit der körperlichen Leistungsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Abhängigkeit von 3 Risikomerkmalen in Form ungesunder Alltagsgewohnheiten beschäftigt. Während es unzählige Studien zur Morbidität von Rauchen und Übergewicht gibt, existieren doch kaum Untersuchungen, wie sich diese Risikofaktoren auf die Leistungsfähigkeit junger Menschen auswirken, die mit der jeweils ungesunden Gewohnheit altersbedingt bisher nur über einen relativ kurzen Zeitraum konfrontiert waren.
Es fällt hierbei der Begriff "Digital Natives". Er bezeichnet die nach 1990 Geborenen, die ganz selbstverständlich mit Internet, Smartphones und Playstation aufwachsen. In dieser Altersgruppe (und meiner Meinung nach nicht nur in dieser) ist ein Rückgang an körperlicher Aktivität zu beobachten zugunsten der Zeit, die vor Fernsehgeräten, Computern und Handys verbracht wird. Der Spaß an Bewegung sinkt und gleichzeitig führt das Überangebot an preiswerten, immer verfügbaren Nahrungsmitteln zu Übergewicht, ein Teufelskreislauf entsteht.
In der Studie wurden etwas mehr als 8000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 10 - 25 Jahren untersucht und die Risikofaktoren Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel erfasst. Bei den Probanden wurden die entsprechenden Leistungen beim 1000-m-Lauf und Klimmhang erhoben.
Übergewicht wurde ab einem BMI von 25 definiert, Bewegungsmangel lag vor, wenn auf die Frage nach Sporthäufigkeit mit "Nie" oder "Selten" geantwortet wurde (zugegebenermaßen bin auch ich dann von Bewegungsmangel betroffen...).
Erschreckenderweise hatten bereits 72% der männlichen und 65% der weiblichen Probanden mindestens einen Risikofaktor.
Die besten Leistungen im 1000-m-Lauf (Ausdauer) und Klimmhang (Kraft) erbrachten Männer und Frauen ohne Risikofaktoren. Mit steigender Anzahl von Risikofaktoren kam es zu einer zunehmenden Leistungsminderung. Da die Risikofaktoren nach dem 15. bzw. 16. Lebensjahr deutlich anstiegen, lagen die Leistungen der 25-Jährigen nur auf dem Niveau der 14- bis 15-Jährigen. Dieser Trend zur frühen Etablierung ungesunder Lebensgewohnheiten wird bereits seit den 70er Jahren beobachtet, er hat sich jedoch in den letzten 20 Jahren deutlich verstärkt. 
Für mich ist diese Studie ein Alarmsignal, das in meinem Hinterkopf ertönen wird, wenn ich Jugendlichen in der Sprechstunde begegnen werde, die von diesen Risikofaktoren betroffen sind. Der Konsum digitaler Medien ist sicherlich nicht zu umgehen, wenngleich er doch gezielter dosiert werden könnte und körperliche Aktivitäten nicht ersetzen darf. Nicht auszudenken wäre, was passieren würde, wenn sich diese Risikomerkmale in einer solchen Häufigkeit bei diesen Jugendlichen manifestieren und dann schließlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes führen.
Diese Studie sollte uns Veranlassung genug sein, unseren Jugendlichen in dieser Hinsicht ein Vorbild zu sein. Klar, wer bloggt, kann schwer den Spaß an digitalen Medien verleugnen, auch wenn er kein Digital Native (mehr) ist...Ich meine vielmehr das Rauchen, das Übergewicht, die Bewegungsarmut. Lasst es uns nicht bagatellisieren. Als Eltern obliegt uns sicherlich der größte Teil der Verantwortung. Aber auch als Ärztin, die mit Kindern und Jugendlichen täglich zu tun hat, denke ich, dafür meinen Beitrag leisten zu können!

Eure Beate